Grundlagen der Ersten Hilfe: Was jeder wissen sollte.

Im Vordergrund sieht man einen Laptop auf dem First Aid steht. Im Hintergrund findet ein Nothelferkurs statt.

Inhaltsverzeichnis

1. Einführung

Erste Hilfe umfasst die sofortigen Maßnahmen, die bei einem Unfall oder plötzlichen Krankheitsfall ergriffen werden, um die Gesundheit und das Leben von Betroffenen zu schützen, bevor professionelle Hilfe eintrifft. Jeder kann unerwartet in eine Situation geraten, in der Erste Hilfe notwendig ist, sei es am Arbeitsplatz, zu Hause oder unterwegs. Ein grundlegendes Verständnis der Ersten Hilfe befähigt Menschen, in Notfällen schnell und effektiv zu handeln, um Leben zu retten und die Folgen von Verletzungen zu minimieren. Das Wissen um Erste Hilfe ist nicht nur für Notfälle wertvoll, sondern gibt auch Sicherheit im Alltag, indem es das Selbstvertrauen stärkt, in kritischen Situationen angemessen zu reagieren.

2. Bedeutung der ersten Hilfe

Erste Hilfe ist von unschätzbarem Wert, da sie den entscheidenden Unterschied zwischen Leben und Tod, schneller Genesung und langfristigen Komplikationen ausmachen kann. In vielen Notfällen sind die ersten Minuten entscheidend, und sofortige Maßnahmen können das Überleben und die Genesungschancen erheblich verbessern. Menschen, die in Erster Hilfe geschult sind, sind in der Lage, ruhig und kompetent zu handeln, Verletzungen zu behandeln und das Wohlbefinden der Betroffenen zu sichern, bis professionelle Rettungskräfte eintreffen.

Durch die richtige Anwendung von Erster Hilfe kann die Schwere von Verletzungen vermindert werden, was wiederum die Belastung für das Gesundheitssystem verringern kann. Außerdem fördert die Verbreitung von Erste-Hilfe-Kenntnissen ein höheres Verantwortungsbewusstsein in der Gesellschaft und trägt zur allgemeinen Sicherheit bei.

3. Grundlegende Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Unfällen

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  1. Absichern der Unfallstelle: Stellen Sie sicher, dass die Unfallstelle abgesichert ist, um weitere Gefahren zu vermeiden. Schalten Sie die Warnblinkanlage ein, stellen Sie ein Warndreieck auf und tragen Sie eine Warnweste, wenn der Unfall im Straßenverkehr passiert ist.

  2. Überblick verschaffen und Notruf absetzen: Verschaffen Sie sich einen Überblick über die Situation. Prüfen Sie, ob Verletzte ansprechbar sind und ob Lebensgefahr besteht. Setzen Sie dann umgehend den Notruf (112) ab und geben Sie genaue Informationen zum Unfallort, der Anzahl der Verletzten und der Art der Verletzungen.

  3. Lebensrettende Sofortmaßnahmen einleiten: Überprüfen Sie bei bewusstlosen Personen die Atmung und den Kreislauf. Wenn keine Atmung feststellbar ist, beginnen Sie sofort mit der Wiederbelebung (Herzdruckmassage und Atemspende). Stillen Sie starke Blutungen, indem Sie Druck auf die Wunde ausüben.

  4. Betreuung der Verletzten: Bleiben Sie bei den Betroffenen, beruhigen Sie sie und schützen Sie sie vor Kälte oder Überhitzung, zum Beispiel durch Decken. Achten Sie darauf, die Betroffenen nicht unnötig zu bewegen, insbesondere bei Verdacht auf Wirbelsäulenverletzungen.

  5. Eintreffen der Rettungskräfte abwarten: Warten Sie auf das Eintreffen der Rettungskräfte und geben Sie ihnen alle relevanten Informationen. Leisten Sie weiterhin Erste Hilfe, falls erforderlich, und unterstützen Sie die Rettungskräfte bei ihren Maßnahmen.

Diese grundlegenden Maßnahmen sind essenziell, um in den ersten Minuten nach einem Unfall effektiv handeln zu können und die Überlebenschancen der Betroffenen zu erhöhen.

4. Erste Hilfe bei Herz-Kreislauf-Stillstand

Ein Herz-Kreislauf-Stillstand ist eine der lebensbedrohlichsten Situationen, in der jede Sekunde zählt. Wenn das Herz aufhört zu schlagen und die Atmung aussetzt, muss sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) begonnen werden, um die Blutzirkulation aufrechtzuerhalten und das Gehirn mit Sauerstoff zu versorgen.

Schritte zur Durchführung der HLW:

  1. Bewusstsein prüfen: Rufen Sie die Person laut an und schütteln Sie sie sanft. Reagiert sie nicht, prüfen Sie die Atmung.
  2. Notruf absetzen: Rufen Sie sofort den Notruf (112) und holen Sie, wenn möglich, einen Defibrillator (AED).
  3. Herzdruckmassage: Platzieren Sie Ihre Hände übereinander in der Mitte des Brustkorbs und drücken Sie kräftig und schnell (ca. 100–120 Mal pro Minute) etwa 5–6 cm tief auf den Brustkorb.
  4. Atemspende: Nach 30 Kompressionen geben Sie zwei Atemspenden, indem Sie den Kopf leicht nach hinten neigen, die Nase zuhalten und Luft in den Mund der Person blasen, bis sich der Brustkorb hebt.
  5. Wiederholen: Führen Sie diesen Zyklus von 30 Kompressionen und 2 Atemspenden fort, bis professionelle Hilfe eintrifft oder die Person wieder normal atmet.

Die HLW kann das Leben eines Menschen retten, indem sie den Blutfluss aufrechterhält und irreparable Schäden am Gehirn verhindert.

5. Wundversorgung und Verbände

Eine sachgemäße Wundversorgung ist entscheidend, um Infektionen zu verhindern und die Heilung zu fördern. Ob kleine Schnittwunden oder größere Verletzungen, die richtige Behandlung kann die Genesung erheblich beeinflussen.

Grundlegende Schritte der Wundversorgung:

  1. Hände reinigen: Waschen Sie Ihre Hände gründlich, bevor Sie die Wunde behandeln, um das Risiko einer Infektion zu minimieren.
  2. Wunde reinigen: Spülen Sie die Wunde vorsichtig mit sauberem Wasser oder steriler Kochsalzlösung aus, um Schmutz und Fremdkörper zu entfernen.
  3. Blutung stillen: Üben Sie leichten Druck auf die Wunde aus, um die Blutung zu stoppen. Verwenden Sie dazu sterile Kompressen oder ein sauberes Tuch.
  4. Verband anlegen: Decken Sie die Wunde mit einer sterilen Kompresse ab und fixieren Sie diese mit einem Verband oder Pflaster. Achten Sie darauf, dass der Verband nicht zu fest sitzt, um die Durchblutung nicht zu behindern.
  5. Wunde beobachten: Überwachen Sie die Wunde regelmäßig auf Anzeichen einer Infektion wie Rötung, Schwellung oder Eiterbildung und suchen Sie bei Bedarf einen Arzt auf.

Die richtige Wundversorgung trägt dazu bei, dass die Verletzung schnell und ohne Komplikationen heilt.

6. Erste Hilfe bei Vergiftungen

Vergiftungen können durch den Kontakt mit giftigen Substanzen, die Einnahme von Chemikalien, Medikamenten oder giftigen Pflanzen und Tieren entstehen. Das schnelle Erkennen der Symptome und die richtige Erstbehandlung sind hier von großer Bedeutung.

Maßnahmen bei Vergiftungen:

  1. Notruf absetzen: Rufen Sie sofort den Notruf (112) und geben Sie so viele Informationen wie möglich über die Art der Vergiftung, die Menge und den Zeitpunkt der Einnahme an.
  2. Betroffene beruhigen: Bewahren Sie Ruhe und verhindern Sie, dass die betroffene Person weitere schädliche Substanzen aufnimmt. Lassen Sie sie nicht erbrechen, es sei denn, dies wird ausdrücklich vom Notrufpersonal empfohlen.
  3. Frische Luft: Bei Vergiftungen durch Einatmen giftiger Gase bringen Sie die Person an die frische Luft. Achten Sie darauf, sich selbst dabei nicht in Gefahr zu bringen.
  4. Giftstoffe entfernen: Wenn die Vergiftung durch Kontakt mit Haut oder Augen verursacht wurde, spülen Sie die betroffenen Stellen sofort und gründlich mit Wasser aus.
  5. Bewusstsein und Atmung überwachen: Überwachen Sie die Atmung und das Bewusstsein der Person. Bei Bewusstlosigkeit und fehlender Atmung beginnen Sie sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW).

Vergiftungen sind ernst zu nehmen und erfordern immer sofortiges Handeln und ärztliche Hilfe.

7. Notruf absetzen: Was zu beachten ist

Das Absetzen eines Notrufs ist ein entscheidender Schritt in jeder Notsituation. Ein präziser und klarer Notruf kann die Rettungskräfte effektiv informieren und dafür sorgen, dass die notwendige Hilfe schnell eintrifft.

Wichtige Informationen beim Notruf:

  1. Wo ist der Unfallort?: Geben Sie den genauen Standort des Vorfalls an, inklusive Adresse, markanter Orientierungspunkte oder GPS-Daten, falls vorhanden.
  2. Was ist passiert?: Beschreiben Sie kurz und prägnant die Art des Notfalls, z.B. Unfall, Brand, Herzstillstand.
  3. Wie viele Verletzte gibt es?: Nennen Sie die Anzahl der Betroffenen und den Zustand der Personen, um eine angemessene Anzahl von Rettungskräften zu mobilisieren.
  4. Welche Art von Verletzungen oder Symptomen liegen vor?: Beschreiben Sie die sichtbaren Verletzungen oder Symptome, damit die Rettungskräfte sich besser vorbereiten können.
  5. Wer ruft an?: Geben Sie Ihren Namen und eine Rückrufnummer an, falls die Leitstelle noch Rückfragen hat.

Bleiben Sie ruhig und warten Sie, bis die Leitstelle das Gespräch beendet. Nur so können alle wichtigen Informationen übermittelt werden und Missverständnisse vermieden werden.

8. Häufige Fehler bei der Ersten Hilfe

Erste Hilfe zu leisten, ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, bei der es leicht zu Fehlern kommen kann, besonders wenn man unter Stress steht. Einige dieser Fehler können jedoch schwerwiegende Konsequenzen haben. Daher ist es wichtig, die häufigsten Fehler zu kennen und zu vermeiden:

  1. Zögern oder Nichtstun: Einer der größten Fehler ist es, gar nicht zu handeln. Viele Menschen fürchten, etwas falsch zu machen, und tun daher nichts. Dabei ist oft jede Hilfe besser als keine. Das sofortige Einleiten von Erste-Hilfe-Maßnahmen kann entscheidend sein.

  2. Falsches Anlegen von Verbänden: Ein zu fester Verband kann die Blutzirkulation unterbrechen, während ein zu lockerer Verband seine Schutzfunktion verliert. Es ist wichtig, Verbände so anzulegen, dass sie die Wunde schützen, aber die Durchblutung nicht beeinträchtigen.

  3. Fehler bei der HLW (Herz-Lungen-Wiederbelebung): Ein häufiger Fehler ist die falsche Handposition oder die unzureichende Drucktiefe bei der Herzdruckmassage. Um effektiv zu sein, muss die Kompression stark und schnell genug durchgeführt werden. Auch das Auslassen der Atemspende kann die Chancen auf eine erfolgreiche Wiederbelebung verringern.

  4. Unterlassen des Notrufs: Viele Menschen vergessen in der Hektik, sofort den Notruf abzusetzen. Es ist jedoch entscheidend, dass die Rettungskräfte so früh wie möglich alarmiert werden, um professionelle Hilfe zu gewährleisten.

  5. Verabreichung von Nahrungsmitteln oder Flüssigkeiten: Bei bewusstlosen Personen oder Personen mit Verletzungen im Kopf- oder Bauchbereich sollten keine Nahrungsmittel oder Flüssigkeiten verabreicht werden, da dies das Risiko von Erstickung oder Verschlimmerung der Verletzung erhöht.

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